Agata Nörenberg

Der Warschauer Aufstand in der polnischen und deutschen Erinnerungskultur

Der Warschauer Aufstand in der polnischen und deutschen Erinnerungskultur


In den letzten dreißig Jahren haben sich Deutschland und Polen auf verschiedenen Ebenen angenähert und ihre gegenseitigen Beziehungen deutlich ausgebaut. Dennoch be­stehen weiterhin Unterschiede im Hinblick auf die → Erinnerungskulturen sowie auf die wechselseitigen Sympathien. Diese Asymmetrie resultiert in großem Maße aus dem Wissen bzw. Unwissen auf beiden Seiten, hauptsächlich aber aus dem geringen Interesse der Deutschen an ihrem östlichen Nachbarn. Auch im Fall des Warschauer Auf­stands sind die Unterschiede enorm. In Polen wird den Deutschen oftmals mangelndes Wissen unterstellt, wie es sich etwa in der Verwechslung der beiden Aufstände in der polnischen Hauptstadt – der Aufstand im Warschauer Getto 1943 und der Warschauer Aufstand 1944 – manifestiert. Der Warschauer Aufstand kommt in der deutschen Er­innerungskultur kaum vor, obwohl er auch Teil der deutschen und somit der gemeinsa­men deutsch-polnischen Vergangenheit ist. Dabei wurde in der Presse der DDR und der BRD durchaus über den Warschauer Aufstand und das Gedenken an ihn geschrieben, und seit den 1960er Jahren gibt es auch ausführliche Literatur zum Thema. Warum also spielt der Warschauer Aufstand im kollektiven Gedächtnis der Deutschen eine so geringe (oder nahezu keine) Rolle und welche Auswirkungen hat dies auf die Kommunikation zwischen Deutschland und Polen?

Massenkommunikation ist ohne Medien nicht denkbar, und so spielen Medien eine zentrale Rolle bei der gegenseitigen Wahrnehmung verschiedener Länder. Auch wenn das Wissen über andere Länder nicht ausschließlich von Medien geprägt ist – persönli­che Erfahrungen oder Beobachtungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle – so hängt die Wahrnehmung eines anderen Landes von der Qualität der Medienberichterstattung ab, die neben reinen Informationen auch Wertungen und Meinungen transportiert. Deutsche und polnische Medien wirken in beiden Ländern meinungsbildend und neh­men aktiv an öffentlichen Debatten teil. Dabei ist die Berichterstattung oft inkohärent und lückenhaft, was längst nicht immer Ausdruck einer gezielten redaktionellen Strate­gie ist, sondern oft eine Folge der sogenannten Medienlogik sowie – was oft übersehen wird – der Eigenart der berichteten Ereignisse. In der Volksrepublik Polen (VRP) stan­den – ähnlich wie in der DDR – die Medien überdies im Dienste der Propaganda und der staatlichen Geschichtspolitik.

Vor diesem Hintergrund kann eine Betrachtung der Prägungen des kollektiven Ge­dächtnisses zum Warschauer Aufstand in Deutschland (BRD, DDR, wiedervereinigtes Deutschland) und in Polen vor und nach 1989 durch meinungsbildende Leitmedien wichtige Aufschlüsse liefern. Das gilt sowohl für die Jahre 1945/49–1989, in denen die Kommunikation zwischen Deutschen und Polen selten auf freiem Meinungsaustausch und Dialog beruhte, als auch für die Zeit nach 1989, in der sich der deutsch-polnische Austausch stark intensivierte.

Vor 1989 wurde sowohl in Polen als auch (in weit geringerem Maße) in der DDR und BRD an den Warschauer Aufstand erinnert, jedoch unter verschiedenen inhaltlichen und ideologischen Vorzeichen: Während man sich in der Bundesrepublik Deutschland zunächst auf die Rolle der Sowjetunion im Aufstand sowie auf einzelne deutsche Täter konzentrierte und später symbolische Bezüge zur Solidarność-Bewegung herstellte, las­sen sich für die VRP und die DDR drei Hauptaspekte des Erinnerns an den Warschauer Aufstand benennen: (1) Die Kategorisierung der am Aufstand Beteiligten nach tapferen Helden und reaktionären Verrätern, (2) die Mythisierung des Aufstands im Rahmen eines Helden-Opfer-Narrativs sowie (3) die Hervorhebung der deutschen Gräueltaten und die damit verbundene Festigung des Bildes vom Deutschen als Feind (→ Krzyżak).

Polen und Deutschland vor 1989: Romantisierung der Aufständischen

Für das kommunistische Regime war der Warschauer Aufstand ein unbequemes Thema. Da der Warschauer Aufstand nicht nur militärische, sondern auch mehr als 180.000 zivile Opfer gefordert hatte, konnte er nach Ende des Zweiten Weltkriegs nicht totgeschwiegen werden. Die Regierenden mussten daher in die Offensive gehen und verschiedene (von ihnen kontrollierte) Formen des Gedenkens an den Aufstand zulassen. So konnten sie die Deutungshoheit über die Geschichte sowie die Macht über das kollektive öffentliche Gedenken behalten. Die Kommunisten standen dem Warschauer Auf­stand ambivalent gegenüber: Als Symbol des Widerstands und der Unabhängigkeit ge­fährdete der Aufstand ihre politische Legitimation, und gleichzeitig barg das Gedenken an ihn zu viel Konfliktpotenzial für das Verhältnis von Regierung und Volk, als dass man ihn hätte ignorieren können. Die ‚Flucht nach vorn‘ bestand in der Instrumen­talisierung des Aufstandes im Rahmen der kommunistischen Geschichtspolitik durch die Eingliederung der Gedenkfeiern in den staatlichen Feiertagskalender. Der Umgang der Machthaber mit den – während des Stalinismus brutal verfolgten und schikanier­ten – Kombattanten der am Aufstand beteiligten Heimatarmee [Armia Krajowa, AK] zeigt eine weitere Form der Einverleibung des Aufstandes durch die kommunistische Geschichtspolitik. Das Dilemma, das darin bestand, dass die Erinnerung an den War­schauer Aufstand als wichtigste Operation der AK automatisch die Erinnerung an den antikommunistischen Untergrund aufrecht hielt, wurde von der Regierung umgangen, indem sie den Aufstand als gemeinsamen Kampf der „einfachen“ Soldaten von Volks­armee [Armia Ludowa, AL] und AK darstellte. Sie unterschied so zwischen den „Ver­rätern“ in der Führung des Untergrundstaates und der heroisch gegen die Deutschen kämpfenden „Warschauer Bevölkerung“.

Die kommunistische Regierung instrumentalisierte diejenigen Elemente der Geschich­te, die sich zur Legitimation ihrer Herrschaft nutzen ließen, für die von ihr betriebene Geschichtspolitik. Was nicht dem offiziellen Geschichtsbild entsprach, wurde verurteilt und unterdrückt. Aus dieser Haltung resultierten die eindeutig negative Bewertung der polnischen Exilregierung und ihrer Vorgehensweise, die Verurteilung der AK wegen ihrer Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der UdSSR im Kampf gegen Deutschland sowie vor allem die scharfe Kritik an denjenigen Politikern und Militärs, die durch die Entscheidung für eine bewaffnete Erhebung die Verantwortung für den Tod Zehntau­sender Polen und die fast vollständige Zerstörung Warschaus auf sich genommen hatten.

Das Bild der tapferen einfachen Soldaten, die ihr Leben für das Vaterland opferten, pass­te ausgezeichnet zu den heroisch-patriotischen Mythisierungsbestrebungen → Romantik der kommunistischen Erinnerungspolitik. Der romantische Mythos, eine selektive Erzählung von 200 Jahren Unabhängigkeitskampf, erstreckte sich auf eine Reihe von früheren nationalen Erhebungen (vom Kościuszko-Aufstand über den Novemberauf­stand 1830/31 und den Januaraufstand 1863 bis hin zum Posener Aufstand 1918 und den drei schlesischen Aufständen mit den Erfolgen der militärischen Untergrundorganisation POW [Polska Organizacja Wojskowa]). In diese Traditionslinie stellte man auch den Warschauer Aufstand, wie die folgenden Formulierungen aus der zeitgenössischen Presse belegen: „Der Aufstand ging als ehrenvolles Blatt des Patriotismus in unsere Ge­schichte ein“ (Trybuna Ludu vom 1.8.1974), „Sie gaben ihr Leben […] für ein freies und unabhängiges Polen“ (Życie Warszawy vom 1.8.1964), „Be­waffneter Kampf mit einem einzigen Ziel: die Befreiung Warschaus zu beschleunigen“ (Trybuna Ludu vom 1.8.1984), „Der Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit nimmt in unserer Nationalgeschichte den höchsten Platz ein“ (Trybuna Ludu vom 1.8.1984). Andere Benennungen betonten das Leiden des polnischen Volkes: „Blutopfer“ (Życie Warszawy vom 31.7.1954), „Warschauer Tragödie“ (Tygodnik Powszechny vom 1.8.1954), „Kampf und Martyrium Warschaus“ (Tygodnik Powszechny vom 2.8.1964), „es wurde ein ungeheurer Preis bezahlt – 220.000 Menschenleben“ (Trybuna Ludu vom 2.8.1974). Auf diese Weise wollte die kommunistische Regierung eine Erinnerungsgemeinschaft mit der polnischen Gesell­schaft aufbauen. Hierzu ein Beispiel aus der Trybuna Ludu vom 1. August 1974: „Am 30. Jahrestag des Ausbruchs des Warschauer Aufstandes erweisen die Einwohner der Hauptstadt wie jedes Jahr all jenen die Ehre, die gegen den verhassten Feind – die hitleristischen Besatzer – gekämpft haben. Wir gedenken der heldenhaften Taten der War­schauer Bevölkerung – der Jugend und der Kinder Warschaus, die auf den Barrikaden starben, und der wehrlosen Zivilbevölkerung, die von den Hitleristen auf bestialische Weise ermordet wurde“ (Trybuna Ludu vom 1.8.1974).

In der Bundesrepublik Deutschland ist ab den 1960er Jahren eine deutliche Zunah­me von Pressetexten zum Warschauer Aufstand festzustellen. In dieser Zeit erreichten die Debatten über die deutsche Verantwortung für die Verbrechen des Zweiten Welt­kriegs einen ersten Höhepunkt, und es vollzogen sich wesentliche Veränderungen in der kollektiven Erinnerung der Westdeutschen. Dabei wurde die polnische Narration von Heldentum und Leiden in die Diskussion über die deutsche Schuld einbezogen. Gleichzeitig verwiesen die westdeutschen Medien auf das Interpretationsmodell des kommunistischen Regimes, ohne es allerdings weiter zu kommentieren. Über die gro­ßen Gedenkfeiern in Polen zum 20. Jahrestag des Aufstands 1964 wurde in bundesdeut­schen Medien ausführlich berichtet; dabei wurde auch die offizielle Geschichtsdeutung angesprochen. So schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 2. August 1964: „Partei und Regierung nahmen darum den 20. Jahrestag des Aufstandes erneut zum Anlaß, vor der Bevölkerung die Verantwortung der ‚reaktionären Londoner Exilregierung‘ für die sinnlosen Opfer des wegen unzureichender Waffenausrüstung von Anbeginn zum Scheitern verurteilten Unternehmens herauszustellen“ (FAZ vom 2.8.1964).

Im Klima der polnisch-westdeutschen Annäherung zu Beginn der 1970er Jahre schrieb dieselbe Zeitung über die Bedeutung des Soldatenfriedhofs Powązki für das Gedenken an den Warschauer Aufstand und betonte in diesem Zusammenhang die polnische Auf­stands- und Freiheitskampftradition: „Dies ist einer der Friedhöfe, wo auf den Grabstei­nen Geschichte geschrieben steht. Nahe am Eingang liegen die bei Eroberung Berlins 1945 Gefallenen, es folgen die Toten des Warschauer Aufstandes von 1944, dann die Felder mit den Toten von 1939, acht in jedem Grab. Etwas Abseits von Getriebe findet man ein Ehrenmal mit Soldatengräbern aus den Kämpfen von 1920. Und noch weiter entfernt, trifft man sogar ein Denkmal, das dem Aufstand von 1863 gilt“ (FAZ vom 3.8.1970).

In den 1980er Jahren wurden unter dem Eindruck der Solidarność-Bewegung und der Verhängung des Kriegsrechts in den westdeutschen Presseberichten über die Gedenkfei­ern zum Warschauer Aufstand immer häufiger Verbindungen zum aktuellen politischen Geschehen in Polen hergestellt. Das patriotisch-heroische Narrativ blieb freilich präsent. So referierte etwa die Süddeutsche Zeitung am 2. August 1984 in ihrem Bericht über den Gedenkgottesdienst in der Warschauer Kathedrale, an dem der Primas der polnischen katholischen Kirche Kardinal Józef Glemp und 10.000 Gläubige teilnahmen, ohne wei­teren Kommentar über die ganz im Geist der romantischen Aufstandstradition gehalte­ne Predigt des Priesters Zdzisław Król.

Die ostdeutschen Presseartikel über den Warschauer Aufstand spiegelten die offiziel­le polnische Regierungslinie wieder. In ihnen dominierte das Narrativ von Heroismus und Martyrium einschließlich der Unterscheidung zwischen heldenhafter Warschauer Stadtbevölkerung und reaktionärem Untergrund (die AK-Führung). Auch die Interpretation der Ereignisse des Jahres 1944 entsprach der offiziellen Linie der VRP (Neue Zeit vom 1.8.1964). Das Neue Deutschland präsentierte 1964 folgende Version der Geschichte des Aufstands: Die Gründung des Lubliner Komitees [Polski Komitet Wyzwolenia Narodowego, PWKN] im Juli 1944 habe die Warschauer Bevölkerung dazu inspiriert, endlich den Kampf gegen den deutschen Aggressor aufzunehmen. Die Führung des Aufstands habe sich allerdings nicht mit der UdSSR und dem PKWN verständigt, sondern mit der Exilre­gierung, was zu der hohen Zahl von Opfern und zur Zerstörung der Stadt geführt habe. Die Schuld an der Tragödie wies man der Exilregierung zu, die aus Angst vor politischer Isolation den Aufstand voreilig ausgerufen habe (Neues Deutschland vom 1.8.1964).

Ein wiederkehrendes Motiv der ostdeutschen Presseartikel über den Warschauer Auf­stand war die Betonung der enormen materiellen Schäden, der fast völligen Zerstörung der Stadt. Reiseberichte schilderten vor allem den schnellen Wiederaufbau der polni­schen Hauptstadt (Siehe das „Warschauer Tempo“ in Neues Deutschland vom 22.6.1951) sowie den ungeheuren Einsatz der StadtbewohnerInnen und der aus dem ganzen Land anreisenden HelferInnen. Damit erhielt die Narration von der Ver­gangenheit einen zukunftsgerichteten Sinn: Man betonte, dass die Zukunft die Vergan­genheit zwar langsam verdränge, dennoch laste das Erlebnis der schrecklichen Zeit auf allem und halte die Erinnerung an die Opfer des polnischen Befreiungskampfes wach (Neues Deutschland vom 24.4.1948). Man nutzte den Anlass natürlich auch, um die Vergangenheit ideologisch zu instrumen­talisieren. Noch drei Jahrzehnte später betonte man die Leistungen des „Bruderstaates“, indem man an die Aufständischen erinnerte, die in Warschau kämpften und starben, in einer Stadt also, die nun an der sozialistischen Entwicklung erfolgreich teilnimmt (Neues Deutschland vom 1.8.1979). Im DDR-Diskurs über den Warschauer Aufstand entstand somit ein ideologisiertes Bild der Vergangenheit, dessen immanente Teleologie von der durch die Londoner Exilregie­rung verschuldeten Katastrophe des Aufstands zum Aufbau eines neuen, sozialistischen Polens führte, in dem – in der Darstellung der ostdeutschen Journalisten – Friede und Wohlstand herrschten.

Polen vor 1989: Feindbild (West-)Deutschland

Während die in der Volksrepublik Polen und auch in der DDR-Presse praktizierte Ab­lehnung und Anfeindung der Heimatarmee-Führung und der Londoner Exilregierung für viele Polen sicher schwer erträglich war, ermöglichte das Feindbild Deutschland (im Laufe der Zeit: Westdeutschland) die Aushandlung eines „anti(west)deutschen“ Konsen­ses zwischen Gesellschaft und Regime. Dieser Aspekt der volkspolnischen Erinnerungs­politik wurde von bundesdeutschen Kommentatoren übersehen und nicht diskutiert. Auf der Basis einer „gemeinsamen Bedrohung aller Polen“ bot sich den kommunisti­schen Machthabern die Chance zum Dialog mit der Gesellschaft und zur Einigung un­ter dem Banner des Patriotismus. Zugleich bildete die Instrumentalisierung des Bildes von Deutschland und den Deutschen als tödlichem (und ewigem) Feind des Polentums (→ Kreuzritter) ein Sicherheitsventil für das Regime, weil es – gegen die antisowjetische Haltung von Teilen der polnischen Gesellschaft – die UdSSR als „kleineres Übel“ er­scheinen ließ. Das „deutsche Schreckgespenst“ war ein willkommenes Mittel zur Festi­gung der kommunistischen Herrschaft. Mit der Gründung der DDR 1949 wurde nicht nur die Sowjetunion als Garantin der polnischen Nachkriegsgrenzen dargestellt, son­dern auch die DDR. Damit sich die antideutsche Stimmung nicht negativ auf die Bezie­hungen zum „Bruderstaat“ übertrug, arbeitete man mit Sprachregelungen. Statt von der „deutschen“ sprach man ab 1949 von der „hitleristischen“ Besatzung und unterschied strikt zwischen BRD und DDR: Während für den größten Teil der Gesellschaft alle Deutschen als Mörder und Verbrecher galten, standen nach 1949 im offiziellen Diskurs die „guten Deutschen“ aus der DDR gegen die „Hitleristen“ und Faschisten aus der BRD (im Jargon des Regimes kam auch der Begriff des Nationalsozialismus nicht vor, weil er „unerwünschte“ Assoziationen zum Sozialismus hätte wecken können). Unter anderem war auf den Tafeln zum Gedenken an die Opfer des Warschauer Aufstands im­mer häufiger von „hitleristischen Besatzern“ die Rede, die Warschauer Einwohner (nicht Aufständische) oder Mitglieder des Untergrunds bestialisch ermordeten. Genauere In­formationen über die Opfer und die Umstände ihres Todes, also etwa „Heimatarmisten“ oder „Warschauer Aufstand“, wurden nicht gegeben.

Die deutschen (hitleristischen) Verbrechen waren eines der wichtigsten Themen im polni­schen öffentlichen Diskurs der Nachkriegszeit. Für Fragen nach der Rolle der UdSSR im Zweiten Weltkrieg und unmittelbar danach war hingegen kein Raum. Besonders deut­lich zeigt sich das Leugnen jeder sowjetischer Verstrickung oder Verantwortung in Be­zug auf den Warschauer Aufstand in der Betonung der Feindschaft zu Deutschland, wie dies in einem Artikel in der Tageszeitung Głos Ludu (dem Vorgänger der Trybuna Ludu) vom 31. Juli 1946 exemplarisch zum Ausdruck kommt. Dort heißt es, im Warschauer Aufstand habe sich der durch Terror, Exekutionen und Verhaftungen erzeugte Hass auf den Besatzer entladen. Die Polen hätten in einer kollektiven nationalen Erhebung der „hitleristischen Hydra“ den Todesstoß versetzen wollen. Diese Sicht auf den Warschauer Aufstand entsprach voll und ganz den Bedürfnissen der kommunistischen Propaganda.

Mit der Zeit differenzierte sich das Bild von Deutschland und den Deutschen. Obwohl die Nachricht über die Unterzeichnung des Warschauer Vertrags 1970 die polnische Bevölkerung nur zensiert erreichte, verloren die „deutsche Karte“ und die Betonung der UdSSR als einzige Garantin der polnischen Grenzen als innenpolitische Instrumente an Bedeutung. Insbesondere die antikommunistische Opposition befasste sich intensiv mit deutsch-polnischen Fragen; sie kritisierte das Regime unter anderem für die Instru­mentalisierung der bilateralen Beziehungen als Manipulationsmittel und Deckmantel angesichts der fortschreitenden Staatskrise. In Oppositionskreisen war man schon in den 1970er Jahren überzeugt, dass unter bestimmten Voraussetzungen eine Versöhnung mit Deutschland möglich sei. Die regelmäßige Beschwörung des Deutschen als Feind­bild durch die kommunistische Propaganda und die gesellschaftliche Zustimmung zu diesem Bild vom Nachbarn stärkte nicht nur die kommunistische Diktatur, auch später sorgte das negative Stereotyp immer wieder für Irritationen und Ängste auf der polni­schen Seite.

Deutschland vor 1989: Feind- und Selbstbilder

Das Motiv des revanchistischen (West-)Deutschen als Todfeind war auch in der DDR-Presse präsent, insbesondere im Zusammenhang mit der Berichterstattung über Kriegs­verbrecherprozesse in Polen und der BRD. Im Fall des Prozesses gegen den wegen Spionage und Hochverrat angeklagten Stanisław Tatar im Jahr 1951 (http://www.repozytorium.fn.org.pl/?q=pl/node/6783, 11.2.2014) wiederum wurden fingierte Belege für Verbindungen der Londoner Exilregierung zu den Westalliierten und den Nationalsozialisten verwendet (Neues Deutschland vom 3., 4., 14. und 22.8.1951). Breiten Widerhall fand in der DDR auch das Buch von Wolfgang Schreyer Unternehmen Thunderstorm (1954). Im Neuen Deutschland hieß es, Schreyer schildere Umstände des Ausbruchs des Warschauer Aufstands im Jahr 1944 und enthülle neue Tatsachen. Man lobte die Authentizität und solide Faktenbasis des Romans; außerdem betonte man, er könne die Lügen über den Warschauer Auf­stand und andere Ereignisse aufdecken, die von jenen verbreitet wurden, die wieder zu einem neuen Krieg aufriefen (Neues Deutschland vom 28.8.1955). Nach Ansicht von Matthias Barelkowski und Christoph Kleßmann prägte Schreyers Roman die Wahrnehmung des Themas in der DDR weitaus stärker als Presseberichte oder wissenschaftliche Arbeiten (Barelkowski/Kleßmann 2011, S. 248).

In der ostdeutschen Presse und Literatur war der Warschauer Aufstand seit Gründung der DDR ein Thema. In Westdeutschland entwickelte sich der Diskurs über den Auf­stand naturgemäß anders. Unmittelbar nach dem Krieg erscheinen nur wenige Texte zu diesem Ereignis, was sich damit erklären lässt, dass die Menschen nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs mit ihren eigenen Traumata, der neuen Besatzungswirk­lichkeit und dem Wiederaufbau beschäftigt waren. Der Spiegel veröffentlichte 1948 die Erinnerungen von Stanisław Mikołajczyk, der zwischen 1943 und 1944 Premierminister der Londoner Exilregierung war und in der Diplomatie um den Warschauer Aufstand eine wichtige Rolle gespielt hatte. Unter anderem beschreibt Mikołajczyk, wie er sich bei Stalin persönlich um Unterstützung für die Aufständischen in Warschau bemühte (Der Spiegel vom 21.2.1948). Er wirft der UdSSR-Führung Doppelzüngigkeit vor, weil sie zunächst Hilfe zugesagt, diese dann aber nicht bzw. erst mit Verzögerung gewährt habe. Für Mikołajczyk besteht kein Zweifel, dass Polens Feinde nicht nur die Deutschen sind, die Warschau besetzten, Aufständische und Zivilisten ermordeten und die Stadt dem Erdboden gleichmachten, sondern ebenso die Sowjetunion, deren Regierende zunächst zum Aufstand ermutigten und dann der Tragödie tatenlos zusahen. Der zweite Aspekt steht bei Mikołajczyk im Mittelpunkt. Eine ähnliche Haltung findet sich in den Beiträgen der westdeutschen Nachkriegspresse, die einerseits die Polen als romantisch-heroische Nation darstellen, die die brutale Wirklichkeit nicht habe zur Kenntnis nehmen wollen, und andererseits die Schuld Stalins betonen, womit sie gleichzeitig von den deutschen Verbrechen ab­lenken. Dieses Narrativ passte in die Zeit des Kalten Krieges, die wenigen Texte zum Warschauer Aufstand lassen die Atmosphäre der späten 1940er und der 1950er Jahre erkennen. Heute erklärt man das Schweigen über das Dritte Reich im neugegründeten westdeutschen Staat nicht nur mit den Bedürfnissen der Zeit (dem [Wieder-] Aufbau des Staates), sondern auch mit der allgemein verbreiteten Einstellung, der Nationalsozi­alismus sei das in seiner Irrationalität nicht begreifbare Werk eines wahnsinnigen oder teuflischen Einzelnen gewesen und die „gewöhnlichen“ Deutschen vor allem Opfer und nicht (Mit-) Täter.

Diese Sichtweise änderte sich mit der Zeit, Anfang der 1960er wurde das Dritte Reich festes Thema im Geschichtsunterricht, man verabschiedete zahlreiche Gesetze zur Aufar­beitung der NS-Zeit und gründete Stätten des Gedenkens an den nationalsozialistischen Terror. Zu den prägendsten Faktoren des kollektiven Gedächtnisses der Westdeutschen gehörten die teils spektakulären Gerichtsverfahren gegen NS-Verbrecher. In diesem Zu­sammenhang wurden die Deutschen auch mit den Tätern des Warschauer Aufstands bekannt. Der Spiegel berichtete im Januar 1959 über den Prozess gegen Erich von dem Bach-Zelewski, der als SS-Obergruppenführer und Polizeigeneral die Niederschlagung des Aufstandes kommandierte. In dem Text hieß es unter anderem: „Er entledigte sich seiner Aufgabe in einer Manier, für die ihm einige seiner Gegner später Hochachtung zollten. Wie es scheint, waren in der Brust des Landsknechts damals längst verschüttete Ideale von soldatischer Ritterlichkeit noch einmal lebendig geworden. Der Führer der Insurgenten, der polnische General Bor-Komorowski, bescheinigte ihm ausdrücklich Fairneß und Humanität; […]. In der Tat hatte sich von dem Bach, als er in Warschau Kenntnis von Ausschreitungen ihm unterstellter Verbände – darunter die aus russischen Freiwilligen und deutschen Kriminellen gebildeten Brigaden Kaminski und Dirlewan­ger – erhielt, beim Chef des Generalstabs, Generaloberst Guderian, beschwert“ (Der Spiegel vom 7.1.1959). Auf Bach-Zelewskis Intervention wurden die Massenerschießungen von Zivilisten in den Warschauer Stadtbezirken Wola und Ochota eingestellt. Im zitierten Artikel erscheint Bach-Zelewski als NS-Täter mit menschlichem Antlitz, als „guter Deutscher“.

Erwähnung in der westdeutschen Presse fand auch der SS-Mann Heinz Reinefarth. Un­ter anderem der Spiegel schrieb über das fünfte Ermittlungsverfahren gegen Reinefarth wegen des Verdachts der Mitwirkung an Erschießungen polnischer Zivilisten während des Aufstands (Der Spiegel vom 20.9.1961). Eine wichtige Rolle bei der Feststellung von Reinefarths Schuld spiel­te der deutsche Historiker Hanns von Krannhals, dessen 1962 erschienenes Buch Der Warschauer Aufstand 1944 (1962) neue, den Ermittlern unbekannte Fakten ans Licht brachte. Lange war das Buch die einzige wissenschaftliche Arbeit zum Warschauer Auf­stand in deutscher Sprache, die Kritik lobte es als sachlich, objektiv und genau. Neben dem Nachweis von Reinefarths Rolle bei der Niederschlagung des Aufstands widerlegte Krannhals auch die vorherrschende Meinung, Stalin habe durch falsche Versprechun­gen den Aufstand provoziert und ihn dann ausbluten lassen. Damit gehörte Krannhals zu einer Minderheit, doch es kam trotzdem zur Zusammenarbeit mit dem Spiegel, die eine intensive Debatte über den Aufstand und die deutsche Schuld auslöste. Obwohl Krannhals die Verantwortung Reinefarths und seiner Kampfgruppe für die Kriegsver­brechen in Wola und Ochota Anfang August 1944 eindeutig belegen konnte, wurden die Ermittlungen gegen den ehemaligen SS-Mann eingestellt.

Für die DDR-Presse war der Fall Reinfarth ein willkommener Anlass zu einer ideolo­gischen Attacke gegen die BRD. Die DEFA produzierte einen Dokumentarfilm über Reinefarth und seine Rolle bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstands (Urlaub auf Sylt, 1957, Regie Annelie und Andrew Thorndike), und die Medien, z. B. das Neue Deutschland, betonten die unbestrittene Schuld des „Kriegsverbrechers Heinz Reinf­arth“, des ehemaligen SS-Gruppenführers und Polizeigenerals (Neues Deutschland vom 15.5.1958). Der Fall Reinefarth gab der DDR-Presse die Möglichkeit, die BRD als Staat zu diskreditieren, der seine NS-Vergangenheit nicht aufarbeitete – im Gegensatz zur DDR, die offiziell damit keine Probleme hatte, weil man sich vom Erbe des Dritten Reiches losgesagt hatte und sich über jeden Verdacht erhaben sah. Der erwähnte Artikel des Neuen Deutschlands insi­nuiert, dass Reinefarth in Westdeutschland nicht nur geschützt, sondern sogar geehrt wurde, indem man ihn zum Bürgermeister von Westerland auf Sylt machte. Nachdem der Vertrieb des Films in Großbritannien – angeblich auf Druck der BRD-Botschaft – blockiert worden war, war für das Neue Deutschland offenbar, dass die BRD NS-Verbre­cher schützte.

Barelkowski und Kleßmann zeigen, wie die Rezeption des Films in Westdeutschland zu einer veränderten Wahrnehmung des Zweiten Weltkriegs und zur intensiveren Beschäftigung mit dem Warschauer Aufstand führte (Barelkowski/Kleßmann 2011, S. 250). Im August 1958 berichtete das Neue Deutschland über die Aufnahme von Ermittlungen gegen Reinefarth wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an Massenexekutionen während des Warschauer Aufstands. Weil auch Dokumente, die für die DEFA-Dokumentation genutzt worden waren, als Beweismaterial an Bedeutung gewannen, konnte sich die DDR erneut als Staat präsen­tieren, der im Gegensatz zur BRD seine Vergangenheit „richtig“ aufarbeite und sich für die Verfolgung von NS-Verbrechern einsetze (Neues Deutschland vom 8.8.1958). Interessanterweise berief man sich auf beiden Seiten jeweils nur auf eigenes Beweismaterial: in der BRD auf die Arbeit von Krannhals und in der DDR auf die DEFA-Dokumentation, wobei die DDR-Presse die von Krannhals vorgelegten Dokumente mit keinem Wort erwähnte. Die Einstellung der Ermittlungen gegen Reinefarth sorgte in Ostdeutschland für Empörung, galt er doch als Kriegsverbrecher und hoher Funktionär des Hitlerreiches, auf dem die Schuld gegen das polnische Volk lastete (Berliner Zeitung vom 14.10.1958). Die Einstellung des Verfahrens wurde auf die mangelnde Entnazifizierung der deutschen Justiz zurückgeführt (Berliner Zeitung vom 14.10.1958). Die BRD-Presse legte den Fall Reinefarth rasch ad acta, während die DDR-Presse bis in 1980er Jahre immer wieder daran erinnerte.

Während in der BRD die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit zunächst eher schlep­pend verlief und erst mit der Zeit verstärkt wurde, bis sie in den späten 1960er und den 1970er Jahren ihren Höhepunkt erreichte, stellte man in der DDR die entsprechenden Aktivitäten sehr bald ein und erklärte die „antifaschistisch-demokratische Umwälzung“ für abgeschlossen. Der Antifaschismus war integraler Bestandteil des Selbstbildes der DDR: „Im Gründungsmythos der DDR hatten deutsche Antifaschisten an der Seite der Sowjetunion die Hitler-Diktatur besiegt und dann das neue Deutschland geschaffen“ (Wolfrum 2002, S. 142). Weil dieses Geschichtsbild von oben oktroyiert wurde, musste es auf unterschiedliche Weisen vermittelt werden, „um überhaupt erst Eingang in das kollektive Gedächtnis der DDR-Bürger zu finden“ (Wolfrum 2002, S. 142). Zu diesem Zweck nutzte man diverse Instrumente der Geschichtspolitik: Denkmäler, Rituale, Literatur und Kunst sowie natürlich die Presse. Darum verwundert es nicht, dass die DDR-Presse die unabgeschlossene Entnazifizie­rung in der BRD entschieden anprangerte – im Westen befand sich der Feind, den es mit allen Mitteln zu bekämpfen galt: „Noch die abstruse Wortschöpfung vom ‚anti­faschistischen Schutzwall‘ 1961 sollte letztendlich suggerieren, unmittelbar hinter der [Berliner, AN] Mauer beginne der Faschismus, dort lebe sozusagen der Nationalsozialismus ungebrochen weiter, etwa in Gestalt unverbesserlicher, kriegslüsterner Imperialisten und Militaristen im Gefolge ihrer Zugehörigkeit zur ‚Adenauer-Clique‘. Beim ‚Gegner‘, wie SED und MfS über vierzig Jahre lang den ‚westdeutschen Klassenfeind‘ titulierten, lebte Hitler somit zumindest virtuell weiter […]“, (Heydemann 2006, S. 81).

Nach der Verhängung des Kriegsrechts in Polen und dem Verbot der Solidarność the­matisierte die westdeutsche Presse die Politisierung des polnischen Gedenkens an den Warschauer Aufstandes als Zeichen des gesellschaftlichen Protests. Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 2. August 1982 über Gedenkgottesdienste in Warschau, bei de­nen die Menschen Kreuze aus Blumen vor den Denkmälern ablegten, um so gegen das Kriegsrecht zu demonstrieren. Einen Tag später schrieb die FAZ über eine – vom unter­getauchten Solidarność-Führer Zbigniew Bujak organisierte – Flugblattaktion während der Gedenkfeier auf dem Powązki-Friedhof. Der Verfasser des Artikels zog Parallelen zwischen den Aufständischen und den Solidarność-Aktivisten – es sei, als kämpften die Toten des Aufstands weiter. Auch zum 40. Jahrestag unterstrich man in westdeutschen Presseberichten über die Gedenkfeierlichkeiten in Warschau die Bedeutung des Auf­stands für die Mobilisierung der Opposition in Polen. Die Süddeutsche Zeitung berichte­te am 2. August 1984 über eine Kranzniederlegung am Grabmal des Unbekannten Sol­daten. Sie ging auch auf die Taktik der kommunistischen Regierung ein, die einerseits die Proteste und antikommunistischen Stimmungen zu kanalisieren versuchte, indem sie endlich den Bau eines Denkmals für die Aufständischen genehmigte, und anderer­seits die Kontrolle über den öffentlichen Diskurs nicht aus der Hand gab. Der damalige Regierungssprecher Jerzy Urban wurde mit der Aussage zitiert, „dieses Denkmal sei den Helden, nicht aber der Idee des Aufstands gewidmet, der sich militärisch gegen die deutsche Besatzung, politisch aber vor allem gegen die Sowjetunion gerichtet hätte“ (Süddeutsche Zeitung vom 1.8.1984). Zitiert wurde auch eine Erklärung der Solidarność, die der Regierung vorwarf, sie wol­le den Warschauer Aufstand als aussichtsloses Unterfangen und politische Dummheit abstempeln und sähe die Polen angesichts des Scheiterns gern hoffnungslos und gebro­chen (Süddeutsche Zeitung vom 3.8.1984). Die FAZ schrieb, die Gedenkfeiern zum Jahrestag des Aufstands seien für die Solidarność ein Symbol für den unbezwingbaren Wunsch nach Unabhängigkeit (FAZ vom 3.8.1984). Auch in diesem Artikel wurde betont, wie sich die Solidarność in die polnische Traditionslinie der Aufstände und des Freiheitskampfes einordnete.

Deutschland und Polen nach 1989: Annäherungen und Irritationen

Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Polen und der Wiedervereinigung Deutschlands intensivierten sich die deutsch-polnischen Beziehungen nicht nur in Po­litik und Wirtschaft, sondern auch in Bezug auf die Medien. Das zeigte sich etwa in einem verstärkten Interesse für deutsche oder polnische Themen in den Medien beider Länder, die sich zunehmend auch aufeinander bezogen und austauschten. Vor diesem Hintergrund stieß der 50. Jahrestag des Warschauer Aufstands auf große Resonanz. Die FAZ sprach am 1. August 1994 vom „späten Sieg der Aufständischen“ und versorg­te die deutschen LeserInnen mit ausführlichen Informationen über das Geschehen vor fünfzig Jahren. Fast dreißig Jahre nach Hanns von Krannhals’ Werk erschienen neue Bücher zum Warschauer Aufstand, die auch in den Feuilletons besprochen wurden: die Aufstandschronik von Janusz Piekałkiewicz und die Erinnerungen des Dichters Miron Białoszewski. In den folgenden Jahren kamen weitere Publikationen hinzu.

Die Debatte um den 50. Jahrestag des Warschauer Aufstands nahm einen denkbar un­glücklichen Anfang. Dass der polnische Staatspräsident Lech Wałęsa den russischen Präsidenten Boris Jelzin und den deutschen Bundespräsidenten Roman Herzog zu den Gedenkfeiern nach Warschau einlud, rief heftige Kritik und Debatten hervor, weil viele Kriegs- und Aufstandsveteranen die Anwesenheit von Vertretern der einstigen Feinde als Beleidigung der Opfer empfanden. In dieser Kontroverse offenbarte sich die Skep­sis der Polen gegenüber den Deutschen, die zum einen aus den Erfahrungen der Ver­gangenheit und zum anderen aus der jahrzehntelangen antideutschen Propaganda des kommunistischen Regimes resultierte. Auch die Süddeutsche Zeitung notierte am 8. Juni 1994 die Erwartungen der ehemaligen Weltkriegsteilnehmer an die geplanten Feierlich­keiten: „Die Veteranen sprachen sich zwar für eine Versöhnung mit Deutschland und Rußland aus, dem müßten aber ‚Staatsakte der Entschuldigung für den gemeinsamen Überfall, die Besetzung und Teilung Polens 1939 und eine Entschädigung für das Un­recht‘ vorausgehen.“ Für weitere Verwicklungen sorgte eine unglückliche Äußerung Ro­man Herzogs, der in einem Interview mit dem Stern den Aufstand im Warschauer Ghet­to 1943 mit dem Warschauer Aufstand 1944 verwechselte, ohne das der Fehler von den MitarbeiterInnen des Bundespräsidenten oder der Redaktion korrigiert worden wäre. Dieser Lapsus trug nicht zur Verbesserung der Stimmung in Polen bei. Umso hartnäcki­ger verteidigte Lech Wałęsa seine Idee, deutsche und russische Gäste zu den Gedenkfei­ern einzuladen, als Initiative zum Beginn eines neuen Kapitels der nachbarschaftlichen Zusammenarbeit. In Polen herrschte nämlich weitgehende Übereinstimmung darüber, dass die polnische Mitgliedschaft in NATO und EU von der Unterstützung Deutsch­lands und der Stellung Polens in Europa abhänge. Außerdem hoffte man, eine Feier mit den Staatschefs der Nachbarländer werde international große Aufmerksamkeit erhalten und helfen, die Wahrheit über den Warschauer Aufstand über die polnischen Grenzen hinaus bekannt zu machen (Süddeutsche Zeitung vom 1.8.1994).

Die FAZ zitierte am 3. August 1994 aus Lech Wałęsas Rede, die Mörder von War­schau könnten nicht von ihrer Schuld freigesprochen, man dürfe aber diese Gefühle nicht auf das ganze deutsche Volk übertragen, mit dem man in Freundschaft und guter Nachbarschaft leben müsse und könne. Roman Herzogs Rede wurde in Polen wie in Deutschland sehr positiv aufgenommen, insbesondere die Anknüpfung an → Willy Brandts Kniefall vor dem Denkmal der Helden des Warschauer Ghettos im Dezember 1970. Die Zeit schrieb dazu: „Nicht nur in Polen wird man diese Formulierung künftig einen historischen Satz nennen, mit der Versöhnungsbotschaft der polnischen Bischöfe von 1965 und vermutlich auch dem symbolischen Kniefall Brandts (vor dem Getto Denkmal) vergleichen: ‚Heute aber verneige ich mich vor den Kämpfern des Warschauer Aufstandes wie vor allen polnischen Opfern des Krieges: Ich bitte um Vergebung für das, was Ihnen von Deutschen angetan worden ist‘“ (Die Zeit vom 5.8.1994).

Roman Herzogs in Deutschland ausführlich kommentierte Rede eröffnete die Möglichkeit, das deutsche kollektive Gedächtnis um Elemente des polnischen Geschichtsbildes zu ergänzen. Wie sich später zeigte, wurde diese Möglichkeit nicht genutzt. Als Op­fer des Zweiten Weltkriegs figurieren in deutschen Debatten meist die Shoah-Opfer (→ Holocaust), Sinti und Roma, wegen ihrer Weltanschauung oder sexuellen Orientierung Verfolgte, als „lebensunwert“ eingestufte Menschen (Euthanasie-Opfer) sowie die deutschen Opfer von Bombenangriffen, Flucht und Zwangsaussiedlungen. Obwohl das Wissen über die deutschen Verbrechen im Osten Europas vorhanden ist, fehlt ein allge­meines Bewusstsein ihres Umfangs und ihrer Grausamkeit.

Roman Herzogs Teilnahme an den Gedenkfeiern in Warschau war für beide Seiten ein Anlass, den damaligen Stand der deutsch-polnischen Beziehungen zu reflektieren. Am 22. Juli 1994 veröffentlichte die Zeit einen Text von Adam Krzemiński, aus dem die deutschen LeserInnen einiges über das polnische-russische und das deutsch-polnische Verhältnis erfahren konnten. Krzemiński lobte Wałęsas Haltung, der durch die Ein­ladung Herzogs und Jelzins die Polen „mit ihrem geopolitischen Trauma der beiden großen Nachbarn“ konfrontiert habe. Damit habe Wałęsa die Aufmerksamkeit auf die belasteten deutsch-polnischen Beziehungen und die für Polen bedeutsamen historischen Zusammenhänge gelenkt: „Der Warschauer Aufstand wird im Westen oft verdrängt. Vermutlich geschieht dies aus schlechtem Gewissen wegen der Nachgiebigkeit gegen­über Stalins hegemonialen Ansprüchen in Ostmitteleuropa, und vielleicht wird er auch deshalb in den westlichen Medien vom Aufstand im Warschauer Getto 1943 in den Schatten gestellt“ (Die Zeit vom 2.7.2004). Für Krzemiński war dies problematisch, weil sowohl für das pol­nisch-russische als auch für das deutsch-polnische Verhältnis die gemeinsame Geschich­te elementare Bedeutung habe. Seiner Auffassung nach müssten die Nachbarn Polens sich dessen bewusst werden.

Nach einer Phase verheißungsvoller Entwicklungen wurde das deutsch-polnische Ver­hältnis am Ende der 1990er Jahre und zum Beginn des neuen Jahrtausends auf eine schwere Probe gestellt. Eine Resolution des deutschen Bundestags mit dem Titel „Ver­triebene, Übersiedler und deutsche Minderheit sind Brücken zwischen Deutschland und seinen östlichen Nachbarn“ und die daraufhin entfachte Debatte um eine ange­messene Erinnerung an deutsche Vertriebene (→ Vertreibungen) sorgte in Polen für hef­tige Irritationen. Ihren Höhepunkt erreichte die Debatte 2004, im Jahr des polnischen EU-Beitritts, mit der Gründung der „Preußischen Treuhand“ und dem Drängen des Bundes der Vertriebenen (BdV) auf die Errichtung eines Zentrums gegen Vertreibun­gen. Als im August 2004 Bundeskanzler Gerhard Schröder anlässlich des 60. Jahrestags des Warschauer Aufstands Polen besuchte, standen diese Themen im Brennpunkt des öffentlichen Interesses. Schon im Vorfeld des Besuchs hatte sich in Polen eine hitzige Debatte um eine vom BdV und der Bundeszentrale für politische Bildung organisierte Gedenkfeier zum 60. Jahrestag des Warschauer Aufstands entsponnen. Bei der Veran­staltung am 19. Juli 2004 in der Französischen Kirche in Berlin, die unter dem Motto Empathie – der Weg zum Miteinander stand, bei der neben dem Vorsitzenden der deut­schen Bischofskonferenz Kardinal Karl Lehmann auch der Publizist Ralph Giordano sprach. Die BdV-Vorsitzende Erika Steinbach erklärte in der Süddeutschen Zeitung vom 21. Juli 2004, die Veranstaltung habe der deutschen Öffentlichkeit Wissen über polni­sche Schicksale im Zweiten Weltkrieg vermitteln wollen. Doch in Polen nahm man ihr diese Intention nicht ab, sondern empfand die Veranstaltung als Provokation. So ruhte eine besondere Verantwortung auf Gerhard Schröder, als er am Abend des 1. August 2004 bei der offiziellen Gedenkfeier sprach. In seiner Rede bekannte er sich eindeutig zur Verantwortung für die deutschen Verbrechen und rühmte die Opferbereitschaft und den Mut der Warschauer Aufständischen: „Wir beugen uns heute in Scham angesichts der Verbrechen der Nazi-Truppen. Sie haben 1939 Polen überfallen. Sie legten nach dem Aufstand 1944 das alte Warschau in Schutt und Asche. Unzählige polnische Frauen und Männer und ihre Kinder wurden ermordet oder in Lager und Zwangsarbeit ver­schleppt. An diesem Ort des polnischen Stolzes und der deutschen Schande hoffen wir auf Versöhnung und Frieden. Daß ich heute als Bundeskanzler eines anderen, freien und demokratischen Deutschlands dieser Hoffnung hier Ausdruck geben darf, ist all den Menschen zu danken, die sich wie die Aufständischen von Warschau der Nazi-Barbarei widersetzt haben“ (FAZ vom 3.8.2004).

Außerdem ging Schröder auf die Debatte um das Zentrum gegen Vertreibungen und die Entschädigungsforderungen der Preußischen Treuhand ein und erteilte beidem eine Absage: „Wir Deutschen wissen sehr wohl, wer den Krieg angefangen hat und wer sei­ne ersten Opfer waren. Deshalb darf es heute keinen Raum mehr für Restitutionsan­sprüche aus Deutschland geben, die die Geschichte auf den Kopf stellen. Die mit dem Zweiten Weltkrieg zusammenhängenden Vermögensfragen sind für beide Regierungen kein Thema mehr in den deutsch-polnischen Beziehungen“ (FAZ vom 3.8.2004). Schröders Worte wur­den von den Anwesenden mit Applaus aufgenommen, auch wenn einige AK-Veteranen skeptisch blieben. Władysław Bartoszewski kommentierte den Auftritt Schröders in der Gazeta Wyborcza: „Wir sind zufrieden. Die Dämonen der Vergangenheit sollen nicht Beziehungen zwischen den Völkern vergiften“ (Gazeta Wyborcza vom 2.8.2004). Gleichzeitig verwies Schröder auf die europäische Dimension des Widerstands gegen den Nationalsozialismus und betonte die Bedeutung der Erinnerung, die Europa in Zukunft vor ähnlichen Tragödien be­wahren solle. Zum Schluss seiner Rede betonte Schröder die Bedeutung guter deutsch-polnischer Beziehungen für Europa sowie die zentrale Rolle Polens beim Aufbau einer gemeinsamen europäischen Außen- und Sicherheitspolitik.

Fazit

Die deutsch-polnischen Beziehungen der vergangenen dreißig Jahre waren oft Gegen­stand der Berichterstattung sowohl der deutschen als auch der polnischen Presse. Die wichtigste Rolle in Deutschland spielten zweifellos die Begegnungen hochrangiger Po­litiker, also vor allem die Besuche deutscher Bundeskanzler in Polen anlässlich „runder“ Jahrestage. Das lebhaftere Interesse für deutsch-polnische Themen half sicher auch der Verbreitung von Wissen über den Warschauer Aufstand. Es offenbarte zugleich zahlrei­che heikle Punkte in den deutsch-polnischen Beziehungen, zumal mit Bezug auf den Zweiten Weltkrieg, die zu Missverständnissen führen können. Ein spektakuläres Beispiel war die Verwechslung der beiden Warschauer Aufstände durch Bundespräsident Her­zog bei einem für die polnische Gesellschaft überaus wichtigen Anlass. In Polen wurde dieser Irrtum teils als Respektlosigkeit gegenüber dem polnischen Heldentum und den polnischen Opfern oder aber als Beleg mangelnden Wissens über die Verbrechen des eigenen (deutschen) Volks aufgefasst, wenn nicht sogar als Ausdruck einer nachlässigen Vorbereitung auf den Besuch in Polen, hinter der sich womöglich der Wunsch verbarg, der Verantwortung für die deutschen Verbrechen an Polen zu entkommen. Das belastete den ohnehin nicht einfachen deutsch-polnischen Dialog über den Zweiten Weltkrieg. Barelkowski und Kleßmann verweisen zur Erklärung von Herzogs Lapsus auf die inten­sive Präsenz des Holocausts in den westdeutschen Medien, darunter die bahnbrechen­de, in Deutschland erstmals 1979 ausgestrahlte US-Serie Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss. Sie habe möglicherweise dazu geführt, dass in Deutschland der (aus dem Narrativ der „jüdischen Passivität“ angesichts der Shoah verdrängte) Aufstand im Warschauer Ghetto die Erinnerung an den Warschauer Aufstand in den Hintergrund drängte und daraufhin die beiden Aufstände auch wegen der zeitlichen Nähe und des identischen Schauplatzes öfters verwechselt wurden (Barelkowski/Kleßmann 2011, S. 258). Ein weiterer Grund könnte die wachsende Dominanz der Holocaust-Thematik im öffentlichen Diskurs gewesen sein, die das kollektive Gedächtnis der Deutschen prägte. Hinzu kommt eine Asymmetrie in der gegenseitigen Wahrnehmung von Deutschen und Polen, deren Wurzeln mindestens ins 18. Jh. zurückreichen. Auch der Diskurs über die bilateralen Beziehungen ist in bei­den Ländern von unterschiedlicher Relevanz. Während für Polen die gesellschaftliche und politische Entwicklung in Deutschland von großem Interesse ist und in der polni­schen Innenpolitik eine große Rolle spielt, sind in Deutschland deutsch-polnische Fra­gen selten ein signifikanter innenpolitischer Faktor. Nicht ohne Bedeutung ist hier auch die deutliche inhaltliche Diskrepanz im Geschichtsunterricht (→ Geschichtsschulbücher) in deutschen und polnischen Schulen. In der FAZ merkte Regina Mönch dazu an: „Für das polnische Volk ist der Warschauer Aufstand eines der wichtigsten geschichtlichen Daten – nationale Tragödie und Symbol der Selbstbehauptung zugleich. Jede Aufleh­nung gegen die kommunistische Herrschaft knüpfte seither an die freiheitliche Traditi­on des Warschauer Aufstandes an. Nicht nur in Deutschland weiß man darüber wenig. Schon ein Blick in unsere ansonsten hochgelobten Geschichtsbücher zeigt die weißen Flecken. Polen wird dort vor allem als Opfer der Nazibarbarei behandelt. Die Vorkriegs­geschichte ist genauso wie die der Nachkriegszeit auf ein Minimum reduziert. Für den polnischen Widerstand reicht eine Erwähnung, für die Heimatarmee genauso wie für Solidarnosc ein paar Zeilen mit Fakten ohne Hintergrund“ (FAZ vom 2.8.2004).

Obwohl der Warschauer Aufstand in den deutschen Medien thematisiert wird, spielt die Erinnerung daran in aktuellen Identitätsdiskursen der deutschen Gesellschaft so gut wie keine Rolle. Das Wissen über den Aufstand ist nicht allgemein verbreitet, und die Medien greifen das Thema nur sporadisch zu Jahrestagen oder aus anderen Anlässen auf. Ähnlich verhält es sich auf dem Gebiet des schulischen Geschichtsunterrichts oder in der Kunst (Film, Literatur etc.). In Polen hat die traumatische Erinnerung an den Warschauer Aufstand, in der sich das Bild des Deutschen als sadistischer Täter und ewiger Feind verfestigt, großen Einfluss auf die Kommunikation mit dem deutschen Nachbarn: Jeder noch so kleine Fauxpas wird als Mangel an Respekt, Ausdruck des Wunsches zu vergessen oder – schlimmer noch – als Leugnung der Verbrechen wahrgenommen. Hier zeigt sich, wie sehr der Mangel an interkultureller – im gegebenen Fall: historischer – Sen­sibilität den deutsch-polnischen Dialog erschwert. Das gilt für deutsche BesucherInnen, die ohne Rücksicht auf die Stadtgeschichte das heutige Aussehen Warschaus kritisieren, oder junge deutsche Antifaschisten, die durch die Warschauer Straßen marschieren und damit bei älteren Menschen oder in nationalkonservativen Kreisen NS-Assoziationen wecken, ebenso wie für Polen, die im Zweifelsfall das Verhalten der deutschen Nachbarn allzu mit dem Erbe des Nationalsozialismus zu erklären versuchen.

Literatur:

Barelkowski, Matthias; Kleßmann, Christoph: Die Wahrnehmung des Warschauer Aufstands in den deutschen Öffentlichkeiten, in: Der Warschauer Aufstand 1944. Ereignis und Wahrneh­mung in Polen und Deutschland, hg. von Hans-Jürgen Bömelburg, Eugeniusz Cezary Król und Michael Thomae, Paderborn 2011.

Borodziej, Włodzimierz: Der Warschauer Aufstand 1944, Frankfurt am Main 2001.

Heydemann, Günther: Die antifaschistische Erinnerung in der DDR, in: Woran erinnern? Der Kommunismus in der deutschen Erinnerungskultur, hg. von Peter März und Hans-Joachim Veen, Köln/Weimar/Wien 2006.

Kochanowski, Jerzy; Kosmala, Beate: Deutschland, Polen und der Zweite Weltkrieg. Geschichte und Erinnerung, Potsdam/Warszawa 2009.

Markiewicz, Tomasz: Der Kampf um die Erinnerung. Denkmäler der Heimatarmee in Warschau seit 1945, in: Die polnische Heimatarmee. Geschichte und Mythos der Armia Krajowa seit dem Zweiten Weltkrieg, hg. von Bernhard Chiari, München 2003.

Ruchniewicz, Krzysztof: Eine knifflige Vergangenheit. Geschichtspolitik, innenpolitische Instrumentalisierung und große Debatten in den deutsch-polnischen Beziehungen, in: Erwachsene Nachbarschaft. Die deutsch-polnischen Beziehungen 1991–2011, hg. von Dieter Bingen, Wiesbaden 2011.

Sawicki, Jacek: Bitwa o prawdę. Historia zmagań o pamięć Powstania Warszawskiego 1944– 1989, Warszawa 2005.

Szacka, Barbara: Die Legende von der Armia Krajowa im kollektiven Gedächtnis der Nachkriegszeit, in: Die polnische Heimatarmee. Geschichte und Mythos der Armia Krajowa seit dem Zweiten Weltkrieg, hg. von Bernhard Chiari, München 2003.

Szymańska, Agnieszka: Die Rolle der Medien in den deutsch-polnischen Beziehungen, in: Er­wachsene Nachbarschaft. Die deutsch-polnischen Beziehungen 1991–2011, hg. von Dieter Bingen, Wiesbaden 2001.

Wolfrum, Edgar: Die beiden Deutschland, in: Verbrechen erinnern. Die Auseinandersetzung mit Holocaust und Völkermord, hg. von Norbert Frei und Volkhard Knigge, München 2002.

 

Nörenberg, Agata, Dr., verfasste den Beitrag „Der Warschauer Aufstand in der polnischen und deutschen Erinnerungskultur“. Sie ist Studienberaterin und Studiengangsmanagerin an der Universität Konstanz und arbeitet in den Bereichen Erinnerungskultur, Geschichte Polens im 20. Jahrhundert und deutsch-polnische Beziehungen.

 

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