Maciej Górny

Ostdeutsch-polnische Historikerbegegnungen: Die Grenzen der Verständigung (Wissenschaft)



Zum Zeitpunkt des Kriegsendes schien vielen BeobachterInnen eine Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen HistorikerInnen nur schwer vorstellbar. Zumal di­rekt nach dem Krieg in den drei westlichen Besatzungszonen und der Ostzone wie auch in Polen zunächst unzählige Probleme – von Verlusten an Personal bis hin zu materiellen Zerstörungen – überwunden werden mussten, um das wissenschaftliche Leben wieder­beleben zu können.

In der unmittelbaren Nachkriegszeit waren antideutsche Tendenzen in der polnischen Geschichtsschreibung stark ausgeprägt, exemplarisch steht hierfür das Posener West- Institut und dessen Direktor Zygmunt Wojciechowski (1900‒1955), neben wichtigen rechtsgeschichtlichen Werken auch der Autor des populären Buches Polska-Niemcy. Dziesięć wieków zmagania (Polen – Deutschland. Zehn Jahrhunderte des Ringens; 1945). Die neuen Machthaber in Polen machten sich den offenen, weit verbreiteten Hass auf die Deutschen gern zunutze und versuchten, sich durch das Schüren von Ängsten vor dem westlichen Nachbarn und dem Wunsch nach Rache zusätzliche Le­gitimation zu verschaffen. Zur gleichen Zeit waren in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands Vertreter der Ostforschung – die ungeachtet des Krieges keinerlei Anlass sahen, ihre eigene Forschung kritisch zu hinterfragen – damit beschäftigt, ihre wissen­schaftliche Tätigkeit wieder aufzunehmen. An die Stelle rassistischer Theorien rückte mehr und mehr die Theorie vom Kampf der Kulturen. Unverändert blieb dagegen der scharfe Antikommunismus.

Gleichzeitig erschien eine Vielzahl linker Publikationen, die sich auf der Suche nach den Ursachen des Nationalsozialismus in näherer und fernerer Vergangenheit unge­wöhnlich kritisch mit der Geschichte Deutschlands auseinandersetzten. In beson­ders düsteren Farben interpretierten deutsche Kommunisten wie Alexander Abusch (1902‒1982) die Nationalgeschichte.

Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik 1949 und das Görlitzer Ab­kommen im Sommer des darauffolgenden Jahres sorgten für grundlegende Veränderungen in der Geschichtspolitik beiderseits der Oder. Auf einer 1950 in Wrocław organisierten Konferenz, die dem „deutsch-polnischen Problem“ gewidmet war, wurde Wojciechowski und die von ihm repräsentierte ideologische Strömung von Vertretern der polnischen marxistischen Geschichtsschreibung scharf kritisiert. In der DDR wie­derum wurde eine übertrieben kritische Haltung gegenüber nationalen Werten abge­lehnt, wobei die ostdeutschen HistorikerInnen viele Jahre später – auf verschlungenen Pfaden – an den Punkt gelangten, die preußischen Traditionen und Bismarck zu einem positiven Erbe umzudeuten. Eine Annäherung der Geschichtsauffassungen führte nicht unmittelbar zu einer Belebung der Zusammenarbeit zwischen polnischen und ostdeut­schen HistorikerInnen. Die polnischen ForscherInnen, die 1950 in Wrocław tagten, diskutierten deutsch-polnische Probleme nur im eigenen Kreis. Gelegentlich wurden zwar Artikel aus den Fachzeitschriften des Nachbarlandes übersetzt und veröffentlicht, dies führte jedoch nicht zu einer Belebung der historischen Diskussionen.

Das erste Nachkriegsjahrzehnt war folglich ein Zeitraum, in dem höchstens die Voraus­setzungen für die Begegnung beider Historiografien geschaffen wurden: zunächst durch den Wiederaufbau des Zerstörten und anschließend durch die formale Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinschaft der Ostblockstaaten. Neben diesen ersten, grundlegenden Hindernissen in der (ost-)deutsch-polnischen Kommunikation gab es noch andere, tiefere und dementsprechend schwerer zu beseitigende Probleme. Eines davon war die Sprache. DDR-HistorikerInnen sprachen in der Regel kein Polnisch, und nicht alle pol­nischen HistorikerInnen beherrschten die deutsche Sprache. Die Notwendigkeit der in­ternationalen Zusammenarbeit rief in Berlin mitunter regelrecht Panik hervor. Auch die Sprachkenntnisse der anderen sozialistischen Bruderländer ließen zu wünschen übrig. 1954 wurden Vertreter der DDR-Geschichtsschreibung zu einem Kongress der tsche­choslowakischen HistorikerInnen eingeladen, um über die Thesen eines in Vorbereitung befindlichen Geschichtslehrbuches für den Hochschulunterricht zu diskutieren. Die eingeladenen MitarbeiterInnen der Deutschen Akademie der Wissenschaften sprachen kein Tschechisch und wandten sich deshalb an Leo Stern (1901‒1982) in Halle (weil er vor dem Krieg mehrere Monate im Exil in der Tschechoslowakei gelebt hatte, vielleicht aber auch, weil er in der österreichisch-ungarischen Monarchie geboren worden war), der die zugesandten Materialien an einen professionellen Übersetzer weitergab, selbst jedoch nicht in die Tschechoslowakei fuhr. Die Teilnahme deutscher Delegationen an polnischen Konferenzen war in der Regel eine reine Formalität oder wie dies einer ihrer Teilnehmer formulierte: „Unser Besuch hatte nur demonstrativen Wert, weil die Vor­träge, die wir aus reiner Disziplin pünktlich besuchten, uns schwer zugänglich waren“ ( Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (weiter als: ABBAdW): Bestand Akademieleitung, sygn. 488: Prof. Dr. Werner Nartle, Bericht über die Reise zu den wissenschaftlichen Veranstaltungen der PAN und der Jagiellonischen Universität Krakau anläßlich des Abschlusses der 1000-Jahrfeier der Staatsbildung Polens, 9. Dezember 1966)Heinrich Scheel (1915‒1996) hob in seinem Bericht vom Kongress der Polnischen Historischen Gesellschaft (Polskie Towarzystwo Historyczne, PTH) 1956 die lockere, informelle Atmosphäre zwischen den Vorträgen hervor. Zu den Referaten konnte er jedoch nichts sagen, da sie nicht übersetzt wurden. Die polnischen Veranstalter gingen davon aus, dass die Vorträge der ausländischen Gäste für die meisten TeilnehmerInnen verständlich waren (Deutsche, Tschechen, Russen und Franzosen hielten Referate). Eine Ausnahme wurde nur für den Gast aus Ungarn gemacht. Der tschechische Historiker Jan Havránek (1928‒2003) erinnerte sich an das Treffen der Präsidenten der Histori­schen Gesellschaften der sozialistischen Länder 1961 in Prag, bei dem sich herausstellte, dass der Deutsche und der Ungar kein Russisch, der Pole und der Bulgare wiederum kein Deutsch konnten, sodass Havránek selbst für sie übersetzen musste.

Die marxistischen Geschichtsschreibungen hatten keine eigene Lingua franca – Russi­schkenntnisse konnten keineswegs vorausgesetzt werden. Es mangelte an ostdeutschen RezensentInnen, da kaum jemand in der Lage war, polnische Publikationen zu lesen. Zu den wenigen Ausnahmen gehörte Felix-Heinrich Gentzen (1914‒1969), Hochschul­lehrer in Jena und später in Leipzig. Mehr noch, trotz aller Versicherungen, dass die gegenseitigen Wissenschaftsbeziehungen Priorität genössen, deutete nichts darauf hin, dass sich an dieser Situation in Zukunft etwas ändern sollte. Ingo Loose zitierte Marian Marek Drozdowski (1932‒), der auf einer ostdeutsch-polnischen Konferenz in Görlitz 1970 anmerkte, dass in der gesamten DDR gerade einmal 32 Polonisten ausgebildet werden, während „in kleinen kapitalistischen Ländern wie Schweden oder der Schweiz sich mehr Personen mit der polnischen Sprache beschäftigen als in der DDR“ (Loose 2008, S. 951).

Um eine Annäherung der beiden Historiografien zu erreichen, wurde 1956 die Histori­kerkommission der Volksrepublik Polen und der Deutschen Demokratischen Republik gegründet. Ihre Jahrestreffen, die abwechselnd in den beiden Ländern stattfanden, wa­ren meistens sterbenslangweilig. Die Lektüre ihrer regelmäßig angefertigten Protokolle ist dazu angetan, die ForscherInnen in Verzweiflung zu stürzen. Wobei eine Passage ohne jeglichen Inhalt wortwörtlich Jahr für Jahr, mehr als ein Jahrzehnt lang, immer wieder übernommen wurde:

Beide Seiten stimmen darin überein, dass die Diskussionen über die Referate sehr fruchtbar waren. Der Meinungsaustausch trug wesentlich dazu bei, beide Standpunkte zu verstehen und sich mit den Forschungsleistungen beider Seiten vertraut zu machen. Er wird sich zudem auf den weiteren Verlauf der wissen­schaftlichen Arbeit inspirierend auswirken und leistet einen wertvollen Beitrag zur Zusammenarbeit der Experten auf diesem Forschungsgebiet. Die Kommission ist der Auffassung, dass die Experten, die an den Beratungen teilgenommen haben, die begonnene Zusammenarbeit fortsetzen sollten ( Archiwum Instytutu Historii PAN im. Tadeusza Manteuffla (weiter als: AIHPAN): Sprawozdania z wyjazdów zagranicznych 1983, sygn. 28/6: Protokół z 30-tej Sesji Komisji Historyków Polskiej Rzeczypospolitej Ludowej i Niemieckiej Republiki Demokratycznej, 16. September 1983).

Es gab jedoch interessante Momente in der Geschichte der Kommission, in denen es zwischen den ostdeutschen und polnischen Mitgliedern zu heftigen Konflikten oder, was viel seltener passierte, zu Übereinstimmungen kam. Solche Momente fielen mit umwälzenden Ereignissen in der Geschichte eines der Länder oder beider Länder zu­sammen: in den Jahren 1956‒1957, 1968‒1969 und 1980‒1981. Am hitzigsten war die Atmosphäre in der Kommission in den ersten Monaten ihres Bestehens. In Re­aktion auf den polnischen Oktober kamen einige DDR-HistorikerInnen in offiziel­len Wortmeldungen – sicherlich mit dem Wunsch, die allzu politisierenden Polen zu besänftigen, auf die Frage der juristisch noch nicht geregelten polnischen Westgrenze zu sprechen. Der polnische Oktober – der als die Liberalisierung des Systems wahrge­nommen wurde – bedrohte ihrer Überzeugung nach alle sozialistischen Länder, ins­besondere aber die DDR. Dennoch beobachteten viele ostdeutsche HistorikerInnen die politischen Veränderungen bei den Nachbarn hoffnungsvoll und lobten sie offen, selbst auf die Gefahr hin, sich gelegentlich Unannehmlichkeiten zuzuziehen. Einer der Vorwände, unter denen Fritz Klein (1924‒2011) als Chefredakteur der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, der zentralen Geschichtszeitschrift des Landes, abgelöst wurde, war seine Bewunderung für Władysław Gomułka. Der bereits erwähnte Felix-Heinrich Gentzen soll bei einem Empfang für die Kommissionsmitglieder in der polnischen Botschaft zu Berlin erklärt haben, dass er, würden ihn die „Ulbrichtleute“ verfolgen, nicht in den Westen, sondern nach Polen fliehen werde (Kochanowski, Ziemer 2008, S. 256). Die polnischen Botschaftsmit­arbeiter notierten sogar, dass einige deutsche Historiker in ihren Gesprächen mit den Polen die Meinung geäußert hätten, der „Spitzbart [Ulbrichts Spitzname – Anm. d. A.] muss weg“. Fälle von deutsch-polnischer Verbrüderung während und direkt nach der zweiten Sitzung der Kommission im November 1956 in Berlin beunruhigten die deut­schen Parteistellen sehr. So wurden polnische HistorikerInnen, die zu wissenschaftli­chen oder privaten Zwecken, ihren Aufenthalt in der DDR etwas ausdehnen wollten, ohne viel Federlesens des Landes verwiesen. Wacław Długoborski (1924‒2021), der auf diese Weise ausreisen musste, berichtete, man habe ihm vorgeworfen, Propagan­da für den polnischen Weg zum Sozialismus gemacht zu haben. Doch es gab auch andere Verfehlungen: „Angeblich soll ich in Berlin westdeutsche Zigaretten geraucht und betont haben, sie seien von besserer Qualität als die ostdeutschen“ (Kochanowski, Ziemer 2008, S. 247). Zu einer ähn­lichen Verschärfung der Situation führten ein Vierteljahrhundert später die Streiks an der Küste und die weitere Liberalisierung des Systems in Polen. Die Berichte von den Historikertreffen 1980 und 1981 beschreiben zumeist die Bemühungen der polnischen WissenschaftlerInnen, ihre DDR-KollegInnen davon zu überzeugen, dass in Polen im Grunde nichts geschehe und die ideologische Reinheit sowie die Dauerhaftigkeit des sozialistischen Bündnisses durch nichts bedroht sei. Die deutschen VerfasserInnen der Berichte wiederum schenkten den Versicherungen der Polen keinen Glauben. Zwi­schen diesen beiden in der Geschichte der Kommission turbulenten Momenten gab es einen dritten – völlig konfliktfreien – Augenblick, in dem die polnischen und die ostdeutschen HistorikerInnen einhellig den Prager Frühling verurteilten und die Inter­vention der Truppen des Warschauer Pakts in der Tschechoslowakei begrüßten.

Die Konflikte und Missverständnisse, zu denen es auch unter HistorikerInnen kam, die sich schließlich lebhaft für die Geschichte und Kultur ihrer Nachbarn interessier­ten, hatten folglich außer der Sprachbarriere rein politische Gründe. Die Volksrepublik Polen und die DDR nahmen, obwohl sie offiziell militärische Bündnispartner waren und eine enge wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit pflegten, gegenüber dem anderen häufig eine ablehnende Haltung ein und führten manchmal geradezu einen kalten Krieg (Anderson 2001). Für ständige Spannungen sorgte die unterschiedliche Einstellung zum Marxismus und zum Bündnis mit der Sowjetunion, das in der DDR in keiner Weise in Frage gestellt und in der Volksrepublik Polen mit einer gewissen Skepsis betrach­tet wurde. 1985 nahm die Leitung des Zentralinstitutes für Geschichte in Berlin mit Genugtuung die polnische Ausgabe Der bürgerlichen deutschen Geschichtsschreibung der Weimarer Republik von Hans Schleier zur Kenntnis. Getrübt wurde die Freude durch das Vorwort von Jerzy Serczyk (1927‒2006), der auch der Übersetzer des Buches war. Wie der stellvertretende Direktor des Institutes für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Jan Zamoyski, berichtete, stieß der in Berlin als unverschämt emp­fundene Ton des polnischen Historikers auf Empörung, „der den Lesern herablassend erklärte, dass man mit der Sprache Schleiers nachsichtig sein solle, da die Verwendung von Begriffen wie der ,marxistischen These‘ etc. charakteristisch für den Stil eines DDR-Historikers sei“ ( AIHPAN: Sprawozdania z wyjazdów zagranicznych 1985‒1986, sygn. 28/8: Jan Zamoyski, Sprawozdanie z rozmów z Dyrekcją Zentralinstitut für Geschichte w Berlinie, NRD, Warszawa, 6. Dezember 1985)Natürlich kann man Serczyks Bemerkung als gehässig oder zumindest als Ausdruck einer unpassenden politischen Haltung interpretieren – und genau das tat die Leitung des Zentralinstitutes. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der polnische Forscher – in gutem Glauben – die LeserInnen des von ihm übersetzten Werkes davon überzeugen wollte, dass das Buch, trotz irritierender ideologischer Einsprengsel, einen inhaltlichen Wert hat. Der gute Wille und vielleicht auch der Versuch, die eigene Über­setzungsarbeit aufzuwerten, stießen aber jenseits der Oder auf kein Verständnis.

Ein wiederkehrendes Motiv in den gegenseitigen Beziehungen war das eigentümliche Zuspätkommen der DDR-Kollegen und -Kolleginnen, die auf methodologischen und inhaltlichen Positionen verharrten, die nicht nur von den Polen, sondern selbst von den sowjetischen ForscherInnen bereits aufgegeben worden waren. Zu Abweichun­gen dieser Art kam es viele Male. Anfang der 1960er Jahre kritisierte Jerzy Krasuski (1930‒2009) Berthold Pucherts Abhandlung Der Wirtschaftskrieg des deutschen Impe­rialismus gegen Polen 1925 bis 1934. Es ging vor allem um zwei Momente, in denen der junge deutsche Forscher den Boden der polnischen Geschichte betrat. Gemäß der offiziellen SED-Linie hielt er Piłsudski für einen faschistischen Diktator, der als solcher – gleichsam auf natürliche Weise – ein Bündnis mit Nazi-Deutschland anstrebte, was er 1934 auch erreichte. Anfang der 1960er Jahre waren polnische HistorikerInnen von dieser Sichtweise bereits abgerückt, was Krasuski deutlich machte. Kurz zuvor war es zwischen Henryk Łowmiański (1898‒1984) und den DDR-HistorikerInnen zu einem ähnlichen Streit gekommen. Der polnische Mediävist sprach sich, im Einklang mit dem damaligen Wissensstand, für die „normannische Theorie“ aus (wonach die Kie­wer Rus skandinavischen Ursprungs ist). Während der stalinistischen Zeit wurde die Theorie in der UdSSR intensiv bekämpft, doch 1957, als Łowmiańskis Buch erschien, provozierte seine Position schon keinen Widerspruch mehr. Bruno Widera, der die Än­derung der geltenden Interpretation nicht bemerkt hatte, prangerte Łowmiański noch 1959 als „bürgerlichen Forscher“ an (Górny 2007, S. 292ff.).

Legen wir den Maßstab gewöhnlicher bilateraler historiografischer Beziehungen an die ostdeutsch-polnischen Kontroversen an, zeigt sich deren paradoxer Charakter. Wäh­rend die polnischen HistorikerInnen über konkrete Bewertungen der deutschen und polnischen Vergangenheit diskutierten, ging es ihren ostdeutschen KollegInnen of­fensichtlich um etwas anderes. In ihren Äußerungen ist seltener von Problemen der deutschen Nationalgeschichte und häufiger von Fragen der marxistischen und ideolo­gischen Reinheit die Rede. Die Kommission sowie andere Foren des wissenschaftlichen Austauschs waren Schauplätze nicht so sehr des deutsch-polnischen als vielmehr des polnisch-stalinistischen Konflikts. Die Zeiten, in denen diese Aussage keine Gültigkeit besaß, waren von kurzer Dauer, und deshalb umso bemerkenswerter. Einen solchen Moment erlebte 1955 Kazimierz Tymieniecki (1887‒1968), der kritisierte, im geplan­ten DDR-Geschichtslehrbuch für den Hochschulunterricht werde die Bedeutung der Schlacht im Teutoburger Wald (bei der die Germanen unter Führung von Arminius 9 n. Chr. die Römer besiegten) überschätzt. Tymieniecki bemerkte zu Recht, dass die ostdeutschen ForscherInnen sich in ihren Interpretationen den traditionellen, populären und nationalistischen Auffassungen zur Nationalgeschichte annäherten. Seiner Ansicht nach hatte diese Schlacht, obwohl sie äußerst blutig gewesen war, keine allzu großen po­litischen Konsequenzen, z. B. dürfe die Tatsache, dass sich die Römer hinter den Rhein zurückzogen, nicht mit ihr in Verbindung gebracht werden. Die Antwort Leo Sterns ließ keinen Zweifel an diesem Element deutscher fortschrittlicher Traditionen:

Die Schlacht im Teutoburger Wald war, wie Engels festgestellt hat, ein Wende­punkt in der Geschichte, und die Tatsache, dass sich die populäre Literatur ähn­lich äußert, darf uns nicht täuschen. […] Die deutsche Arbeiterklasse muss all ihre Freiheitstraditionen entgegenstellen, um den nationalen Widerstandswillen des deutschen Volkes gegen den amerikanischen Imperialismus und seine das Na­tionalbewusstsein zerstörende „europäische Idee“ zu stärken, aber auch gegen die westdeutsche Bourgeoisie, welche die „europäische Integration“ vertritt. In diesem Sinne äußerte sich auf dem 2. Parteitag der SED Walter Ulbricht: „Unsere Ge­schichtsprofessoren schweigen über die Schlacht im Teutoburger Wald, wo – wie Engels […] ausführt – die Römer geschlagen wurden, weil die Germanen freie Menschen waren, deren persönlicher Mut und Ordnungssinn höher waren als bei den römischen Streitkräften. Sie kämpften für die Freiheit ihres Landes (Leo Stern: Erste Zwischenbilanz einer wissenschaftlichen Kritik (II), in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 3 1955).

Ähnlich hitzige historische Kontroversen gab es in der Geschichte der ostdeutsch-polnischen historiografischen Beziehungen nur wenige. Mehr noch, bis zum Sturz des Regimes beklagten BeobachterInnen auf beiden Seiten permanent das mangelnde Engagement der Partner. Die Kontingente für den Austausch von WissenschaftlerIn­nen wurden nicht ausgeschöpft. Diejenigen, die fuhren, nahmen zumeist – manchmal auch ungewollt – nicht am akademischen Leben des Nachbarlandes teil. Bezeichnend ist die säuerliche Bemerkung von Tomasz Szarota (1940‒), der 1983 den April in Ost- Berlin mit einer Bibliotheksrecherche verbrachte: „Ich wunderte mich ein wenig über das völlige Desinteresse am Aufenthalt des polnischen Stipendiaten, der zur Geschichte Deutschlands forscht, das die deutsche Seite an den Tag legte. Theoretisch hätten auch sie von einem solchen Kontakt profitieren können“ ( AIHPAN, NRD. Sprawozdania indywidualne z wyjazdów zagranicznych 1979‒1987, sygn. 5/221:Tomasz Szarota, Sprawozdanie z pobytu w NRD w okresie 8-30 IV 1983, Bl. 43.). Eine treffende Beobachtung: Die wissenschaftliche Zusammenarbeit war auf deutscher Seite nicht das oberste Ziel.

Auf die Geschichte der ostdeutsch-polnischen historiografischen Kontakte und insbe­sondere auf die Historikerkommission kann man auch aus einer etwas anderen Pers­pektive blicken. Loose schreibt von einer Ménage-à-trois, in der der offiziell abwesende dritte Partner, die westdeutschen Historikerinnen und Historiker, eine wichtige Rolle spielte (Loose 2008, S. 935). Betrachtet man dieses Problem in einem breiteren Zusammenhang, so lässt sich konstatieren, dass die DDR-WissenschaftlerInnen mit der Kommission von An­fang an die Hoffnung verknüpften, sowohl international ihre eigene Situation aufzu­bessern als auch die → Zusammenarbeitzwischen WissenschaftlerInnen aus Polen und der Bundesrepublik Deutschland zu sabotieren. Bereits während der ersten Sitzung der Kommission schlug man den Polen vor, gemeinsam eine internationale Organisation marxistischer HistorikerInnen zu gründen. Nahezu über die gesamten 1960er Jahre zog sich die Diskussion über einen Kooperationsvertrag zwischen der Deutschen His­torischen Gesellschaft und der Polnischen Historischen Gesellschaft hin, wobei die Initiative von der deutschen Seite ausgegangen war – besonderer Wert wurde darauf gelegt, dass sich die PTH verpflichtete, sich in innerdeutschen historischen Streitfragen mit den DDR-KollegInnen solidarisch zu zeigen. Nachdem die ostdeutschen Hansehis­torikerInnen eine eigene Vereinigung gegründet hatten, versuchte man, die Polen dazu zu bewegen, die Beziehungen zum westdeutschen Hansischen Geschichtsverein ab­zubrechen. Eckhard Müller-Mertens (1923‒2015), Verfasser des Gesprächsprotokolls, hielt fest: „Die Beziehungen polnischer Kollegen zu Historikern und geschichtswissen­schaftlichen Einrichtungen in Westdeutschland und anderen kapitalistischen Ländern sind weiter außerordentlich stark und lebendig, dabei auch zu Stellen, die im Dienst einer revanchistischen Politik stehen“ (ABBAdW, Historiker-Gesellschaft, sygn. 160: E. Müller-Mertens, Bericht über die Vortragsreisein die VR Polen vom 1. bis 4.6.1971, Berlin, 10. Juni 1971, Bl. 2). Bedauernd bemerkte er, dass die polnischen HistorikerInen kein Interesse zeigten, im Namen der Freundschaft und Solidarität zur DDR die Beziehungen abzubrechen.

Während das Verhältnis zwischen den polnischen und den ostdeutschen HistorikerIn­nen mit der Zeit zunehmend schwieriger wurde, verbesserten sich die Beziehungen zwi­schen den ForscherInnen aus Polen und Westdeutschland deutlich. In der BRD wuchs eine neue, von der NS-Vergangenheit unbelastete Generation von HistorikerInnen he­ran, die sich mit polnischen Themen beschäftigte, offen für eine Zusammenarbeit mit den polnischen Kolleginnen und Kollegen war sowie sich für deren Meinungen inter­essierte. Während man in den 1960er und 1970er Jahren den Eindruck haben konn­te, die DDR-Geschichtsschreibung wollte durch die Zusammenarbeit mit den Polen internationale Anerkennung erlangen, war die Motivation in den 1980er Jahren bereits eine negative. Es ging eher darum, die Kontakte Polens zum Westen – insbesondere zur BRD – zu sabotieren, denn die eigenen zu verbessern. DDR-ForscherInnen waren an einer Zusammenarbeit mit der Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission nicht inter­essiert (oder besser: sie glaubten, sich dafür nicht interessieren zu dürfen). Entschlossen reagierten sie allerdings 1983, als das Institut für Geschichte der Polnischen Akade­mie der Wissenschaften (Instytut Historii Polskiej Akademii Nauki, IH PAN) einen Vertrag über wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Historischen Kommission zu Berlin abschloss. Unterzeichnet wurde das Dokument von polnischer Seite u. a. vom Ko-Vorsitzenden der Historikerkommission der Volksrepublik Polen und der DDR, Marian Biskup (1922‒2012), und von deutscher Seite vom zukünftigen Vorsitzenden der → Schulbuchkommission Klaus Zernack (1931‒2017). Der Austausch einiger Wis­senschaftsstipendien und der Plan, gemeinsam eine Konferenz in West-Berlin zu ver­anstalten, riefen in der DDR hysterische Reaktionen hervor. Die polnischen Behörden schalteten die Polnische Militärmission und die Botschaft in West-Berlin ein, um zu in­tervenieren. Der Missionschef General Zbigniew Zieleniewski (1924‒2017) bestellte die Vertreter des IH PAN zum Gespräch ein, dessen Ergebnis er äußerst kritisch beurteilte:

Analysiert man den bisherigen Verlauf der Zusammenarbeit zwischen dem IH PAN und der Historischen Kommission zu West-Berlin sowie den Verlauf des Gesprächs mit der polnischen Delegation in der Mission, u. a. mit Prof. Madaj­czyk [damals Direktor des IH PAN – Anm. d. A.], so haben wir den Eindruck, dass das Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften noch immer über kein ausgearbeitetes, langfristiges Konzept verfügt, wie diese Zusammenarbeit zum Wohl der polnischen Wissenschaft, unter gleichzeitiger Berücksichtigung der polnischen Interessen genutzt werden kann. Davon zeugt die Tatsache, dass die polnische Seite nicht in der Lage war, für ein gemeinsames Seminar ein Thema zu nennen, das für uns von politischem Vorteil wäre. Das Ergebnis war, dass man die Themen, die von der Gegenseite vorgeschlagen wur­den, automatisch akzeptierte (AIHPAN: Kontakty naukowe Instytutu – notatki, korespondencje, sprawozdania indywidualne, NRD, Berlin Zachodni, 1980‒1987, 1988, sygn. 5/85: Szef Misji Wojskowej w Berlinie Zbigniew Zieleniewski do wicedyrektora Departamentu Prasy, Współpracy Kulturalnej i Naukowej J. Bauera, 31. August 1983 (Kopie), Bl. 99).

Die Motive der ostdeutschen Seite wurden noch deutlicher in einem Schreiben, das die Berliner Botschaft kurz zuvor an das Außenministerium gerichtet hatte:

Die Historische Kommission maßt sich an, für ganz Berlin zu sprechen, ohne die bestehenden Realitäten zu berücksichtigen. Selbst wenn man sich an DDR-Wissenschaftler wendete, würden diese sich jedoch nicht an Forschungen zu die­sem Thema beteiligen. Nach Aussagen der DDR ist das Projekt ein politisches Unternehmen von Wissenschaftlern der „Historischen Kommission“, das von offiziellen Stellen der BRD und West-Berlins inspiriert wurde (AIHPAN: Kontakty naukowe Instytutu – notatki, korespondencje, sprawozdania indywidualne, NRD, Berlin Zachodni, 1980‒1987, 1988, sygn. 5/85: Radca – minister pełnomocny J. Mąkosa do Departamentu Współpracy Kulturalnej i Naukowej w MSZ, 14. April 1981.)

Die Kalte-Kriegs-Rhetorik überzeugte offensichtlich die polnischen Entscheidungsträ­ger während des Kriegsrechts. Die geplante westdeutsch-polnische Konferenz, die den Hauptstädten Warschau und Berlin gewidmet war, wurde abgesagt. Die wissenschaft­liche Zusammenarbeit mit der DDR belebte sich dadurch jedoch in keiner Weise. Sie beruhte im Grunde genommen fast ausschließlich auf Archiv- und Bibliotheksrecher­chen, wobei häufiger Polen in Greifswald, Berlin oder Leipzig und seltener Deutsche in Warschau oder Krakau forschten. Die letzten Berichte von wissenschaftlichen Reisen in die DDR, die der Leitung des IH PAN vorgelegt wurden, umfassen den Zeitraum zwischen Juli und August 1990. Die letzte Präsidiumssitzung fand am 18. September 1989 in Warschau statt (Guth 2009, S. 539). In den meisten Fällen wurde der Aufenthalt verkürzt, offiziell, weil es Probleme mit der Unterbringung gab. Allerdings war damals in beiden Teilen Deutschlands die Währungsunion bereits in Kraft getreten und dadurch die Kosten des Wissenschaftsaustausches, insbesondere für die polnischen HistorikerInnen, deutlich gestiegen. Weshalb es andere Gründe gegeben haben mag, die Reisen zu verkürzen, als die, die in den Berichten angegeben wurden.

Das weitere Schicksal der ostdeutschen und polnischen Historiografie verlief völlig un­terschiedlich. Unter den Eliten der Dritten Polnischen Republik wimmelte es von His­torikerInnen. Kein Vertreter der Zunft musste nach 1989 aus politischen Gründen seine Stellung aufgeben. Während sich die HistorikerInnen in der DDR – die in der überwie­genden Mehrheit SED-Mitglieder waren – von den politischen Protesten fernhielten. Einzige Ausnahme waren die jungen WissenschaftlerInnen, die im Januar 1990 den Unabhängigen Historikerverband gründeten. Die von ihnen geübte Kritik war derart radikal, dass sie auch jene westdeutschen ForscherInnen mit einschloss, die – ihrer Mei­nung nach – zu enge Kontakte zur DDR-Geschichtsschreibung gepflegt hatten. 1990 begann die Überprüfung der DDR-HistorikerInnen, die heute heftig umstritten ist. In der Folge kam es zu einem fast vollständigen Austausch der Kader – ostdeutsche Histo­rikerInnen wurden durch Kolleginnen und Kollegen aus dem Westen ersetzt. Die Histo­rikerkommission der Volksrepublik Polen und der DDR wurde aufgelöst. Ihr deutscher Ko-Vorsitzender Helmut Bleiber (1928‒2007) verabschiedete sich 1990 ebenso vom Wissenschaftsbetrieb wie die meisten Kommissionsmitglieder, die teils vorzeitig in den Ruhestand traten, teils schlicht entlassen wurden.

Die Kommunikation zwischen den ostdeutschen und den polnischen HistorikerInnen litt an Krankheiten, die in fast allen Bereichen die Zusammenarbeit beider Staaten lähm­te. Die DDR war ein Bollwerk der kommunistischen Orthodoxie, die Volksrepublik Po­len rühmte sich zwischenzeitlich die „lustigste Baracke im sozialistischen Lager“ zu sein. Die Geschichtswissenschaft war – nach den Klassikern des dialektischen Materialismus die parteihörigste aller Sozialwissenschaften – eine Disziplin, in der die Charakteristika beider Gesellschaften verschärft zutage traten. Fast alle ostdeutschen HistorikerInnen waren – wie bereits erwähnt – Parteimitglieder, und dies in vielen Fällen, wie ihr Schick­sal nach 1989 zeigt, durchaus aus Überzeugung. Von ihren polnischen Kolleginnen und Kollegen lässt sich das nicht behaupten.

Trotz der Bemühungen um eine engere wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Historikerkommission kam es jedoch nicht zu einer echten Verständigung zwischen den ostdeutschen und polnischen ForscherInnen, was nicht allein daran lag, dass die Mehrheit der deutschen WissenschaftlerInnen kein Polnisch sprach. Vielmehr stimmte von Beginn der bilateralen Kontakte an die Chemie nicht. Das Ergebnis waren parado­xerweise weder heftige historiografische Kontroversen noch lebhafte Diskussionen über unterschiedliche Interpretationen der Vergangenheit, sondern eine wachsende Gleich­gültigkeit. Die Kommunikationsblockade rief Frustration hervor. Im letzten Jahrzehnt des Bestehens der DDR war man eher bestrebt, die Beziehungen zwischen den west­deutschen und den polnischen HistorikerInnen zu sabotieren, als die eigene Situation zu verbessern. Doch auch die Haltung der polnischen ForscherInnen ließ sich nur in sel­tenen Fällen als freundschaftlich bezeichnen. In dem bereits zitierten Protokoll bemerk­te Eckhard Müller-Mertens irritiert: „Nach mehrmaliger Einladung und langfristiger Festlegung des Termins zogen es die leitenden Mitarbeiter [der Nikolaus-Kopernikus- Universität Toruń – Anm. d. A.] vor, zum Zeitpunkt des Besuches auf Reisen zu gehen und überließen die Betreuung des Gastes dem Assistenten“ (ABBAdW, Historiker-Gesellschaft, sygn. 160: E. Müller-Mertens, Bericht über die Vortragsreise in die VR Polen vom 1. bis 4.6.1971, Berlin, 10. Juni 1971, Blatt. 2). Kennt man die Geschichte der Kontakte zwischen den polnischen und deutschen HistorikerInnen, ist man ver­sucht zu sagen: Zumindest liegt diesmal kein Missverständnis vor.

Aus dem Polnischen von Andreas Volk

Literatur:

1956 listopad 29 – Notatka służbowa II sekretarza ambasady PRL w Berlinie J. Pierzchały na temat pobytu historyków polskich w NRD, in: J. Kochanowski, K. Ziemer (Hg.), Polska – Niemcy Wschodnie 1945‒1990. Wybór dokumentów, t. 3: Lata 1956‒1957, hg. von M. Gór­ny, M. J. Hartwich, Warszawa 2008.

Anderson, Sheldon R.: A Cold War in the Soviet Block: Polish – East German Relations 1945‒1962, Boulder–Oxford 2001.

Górny, Maciej: Die Wahrheit ist auf unserer Seite. Nation, Marxismus und Geschichte im Ost­block, übers. v. P. O. Loew, B. Białkowski, A. Warnecke, Weimar 2011.

Guth, Stefan: Erzwungene Verständigung? Die Kommission der Historiker der DDR und der Volksrepublik Polen 1956‒1990, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 57 (2009).

Hadler, Frank; Iggers, Georg G.: Überlegungen zum Vergleich der DDR-Geschichtswissen­schaft mit den „gespaltenen“ Historiographien Ostmitteleuropas nach 1945, in: Die DDR Geschichtswissenschaft ans Forschungsproblem, hg. von Georg G. Iggers, K. H. Jarausch, M. Middell, M. Sabrow, München 1998.

Loose, Ingo: Die Sprachlosigkeit der Ideologie: Polnisch-ostdeutsche geschichtswissenschaftliche Beziehungen 1950‒1970, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 56 (2008).

Rautenberg, Hans-Werner: Die deutsch-polnische Historikerkommission, in: Martin Hellmann (Hg.), Osteuropa in der historischen Forschung der DDR, Bd. 1, Düsseldorf 1972.

Schulze, Winfried: Das traurigste Los aber traf die Geschichtswissenschaft: die DDR-Geschichts­wissenschaft nach der „deutschen Revolution“, in: Krise – Umbruch – Neubeginn. Eine kriti­sche und selbstkritische Dokumentation der DDR-Geschichtswissenschaft 1989/90, hg. von Rainer Eckert, Wolfgang Küttler, Gustav Seeber, Stuttgart 1992.

 

Górny, Maciej, Dr. hab., verfasste die Beiträge „Die deutsch-polnische „Grenzmark“ (Osten) in den Wissenschaften vom Menschen (19.-20. Jh.)“, „Polnische Autostereotype“ und „Ostdeutsch-polnische Historikerbegegnungen: Die Grenzen der Verständigung(Wissenschaft)“. Er ist stellvertretender Direktor am Tadeusz Manteuffel Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau. Er arbeitet in den Bereichen Ostmitteleuropa im 19. und 20. Jahrhundert, Wissenschaftsgeschichte und Vergleichende Geschichte.

 

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